Angepasste Ernährung bei Demenz und Schluckbeschwerden

Bei Demenzkranken gehen nach und nach geistige und körperliche Fähigkeiten verloren, so dass das Ess- und Trinkverhalten beeinflusst wird. Es besteht die Gefahr einer Mangelernährung, wenn die individuellen Bedürfnisse nicht berücksichtigt werden.

Bei Demenz sind die Betroffenen gedanklich oft so beschäftigt, dass sie keine Zeit zum Essen haben oder ganz einfach vergessen zu essen. Ebenfalls kann das Gefühl für Hunger und Sättigung im Verlauf der Krankheit verloren gehen, dazu kommen die normalen physiologischen Veränderungen wie veränderte Geschmackswahrnehmung und Schluckstörungen.

Häufig haben Demenzkranke einen starken Bewegungsdrang verbunden mit innerer Unruhe. Sie zeigen eine hohe Lauftendenz und Bettlägerige ständige Bewegungen. Dies führt je nach Ausprägung zu einem leicht bis stark erhöhten Energiebedarf. Im Einzelfall kann der Bedarf auf 3000 bis 4000 kcal pro Tag steigen. Der erhöhte Energiebedarf wird mit einer energiereichen Ernährung abgedeckt. Es können energiereiche Lebensmittel angeboten und bei Bedarf Speisen angereichert werden
(Siehe Thema Mangelernährung). Es sollten mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag angeboten werden. Bei starker Lauftendenz kann die Nahrungsaufnahme durch „Eat by walking“ oder durch Essstationen auf dem Weg gefördert werden. Für Personen, die nicht mehr mit dem Besteck umgehen können, besteht die Möglichkeit, ihnen die Speisen in Form von keinen Häppchen als „Fingerfood“ anzubieten. Dies ist eine gute Möglichkeit, die Selbstständigkeit beim Essen zu fördern.

Speziell bei Demenzkranken ist es hilfreich, die persönliche Ess- und Trinkbiografie zu berücksichtigen, da sie zunehmend die Fähigkeit verlieren ihre Wünsche zu äussern. Oft bevorzugen Menschen mit Demenz eher süsse Speisen. Es kann deshalb Sinn machen auch salzige Speisen wie z.B. ein Fleischgericht mit Zucker zu süssen.

Mit steigendem Alter nimmt die Muskelmasse und auch der Muskeltonus ab. Dies kann den Schluckablauf beeinflussen, so dass es für ältere Menschen schwierig werden kann, flüssige Speisen wie Suppen zu essen, ohne sich dabei zu verschlucken. Lungenentzündungen nach Verschlucken sind häufig und können schwerwiegende Folgen haben. Ebenfalls können zu trockene Gerichte Beschwerden hervorrufen. Es ist deshalb wichtig, die Konsistenz der Kost den Schluckmöglichkeiten der jeweiligen Person anzupassen.

Man merke sich:

  • Bei Demenzkranken die persönliche Ess- und Trinkbiografie berücksichtigen.
  • Bei Schluckbeschwerden Konsistenz der Gerichte anpassen.
  • Auch pürierte Speisen sollen Appetit machen und schön angerichtet werden.

Diese Website verwendet Cookies zur Bereitstellung von Website-Funktionen sowie zu Marketing- und Analysezwecken, wie in unseren Cookie-Richtlinien im Disclaimer beschrieben. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.