Unabhängig davon, ob sich eine betagte Person mit den Foodtrends der Gegenwart anfreunden kann oder nicht: Jeder ältere Mensch freut sich, wenn er sich kulinarisch in die Kindheit oder Jugend zurückversetzen kann.
Nicht nur jedes Land und jede Region hat eine eigene kulinarische Tradition, auch jede Generation ernährt sich anders. Was wir essen, ist ein Abbild einer jahrhundertelangen Entwicklung, wobei sich diese in den letzten Jahrzehnten rasant verändert hat: Der Speisezettel von heute, unterscheidet sich enorm von den Gerichten oder Produkten, die unsere Grosseltern als Kinder aufgetischt bekamen. Wer sich bei den Heimbewohnern erkundigt, findet bestimmt das eine oder andere vielleicht sogar von Hand geschriebene Kochbuch aus früheren Zeiten, in dem traditionelle Familienrezepte festgehalten sind. Oder vielleicht hat die eine oder andere ältere Dame ein Lieblingsrezept von Früher präsent, das sie gerne wieder einmal essen möchte? Vielleicht lassen sich Senioren sogar aktiv in der Küche einspannen, wenn es darum geht, eine kulinarische Kindheitserinnerung wieder aufleben zu lassen und mit den anderen Heimbewohnern zu teilen.
Warum also nicht unter den Heimbewohnern eine Umfrage starten, um sich nach alten Lieblingsrezepten zu erkundigen, die dann ab und zu auf den Menueplan gesetzt werden können? Allenfalls angereichert mit zwei, drei erläuternden Sätzen oder vielleicht sogar einer kleinen Anekdote oder persönlichen Erinnerung aus früherer Zeit? Dies wäre nicht nur eine schöne Möglichkeit, traditionelle Gerichte davor zu bewahren, in Vergessenheit zu geraten. Es könnte auch für neuen Gesprächsstoff sorgen und so die Kommunikation unter den Bewohnern Ihres Heimes fördern. Wer weiss, vielleicht resultiert ja eines Tages gar ein Heim-Kochbuch aus den gesammelten Rezepten, das die beliebtesten Speisen aus Grossmutters und Grossvaters Zeiten zwischen zwei Buchdeckeln vereint?
Bündner Capuns, Zürich-Geschnetzeltes oder Tessiner Polenta mögen auch jüngeren Menschen ein Begriff sein, sind diese Gerichte doch nach wie vor sehr beliebt und in zahlreichen Restaurants auf der Speisekarte anzutreffen. Aber wie steht es zum Beispiel um die «Luzerner Chügelipastete», den «Suure Mocke» aus dem Emmental oder um die Walliser «Cholera»? Was ist das Geheimnis eines wunderbar luftigen «Bärner Züpfe», wie gelingt der Schlorzifladen und was muss man beachten, damit der Waadtländer Flammkuchen schön knusprig wird? Warum isst man «Hafechabis» in der Zentral- und Innerschweiz zu Fasnacht und nicht etwa im Hochsommer? Wer Fragen stellt, erfährt bestimmt viel interessantes altes Wissen und erweitert letztlich auch den eigenen kulinarischen Horizont.
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